MICHAEL MASCHKA - Pressestimmen

"Verborgene Welten", Rathaus Viechtach, 26. November 2007 bis 11. Januar 2008

ARTIKEL vom 26.11.2007, Viechtacher Bayerwaldbote  

Visuelle Reise in verborgene Welten

Eröffnung der Ausstellung mit Arbeiten von Michael Maschka und Reinhard Schmid im Alten Rathaus

 

Bei der Vernissage von „Verborgene Welten“: (v.l.) Michael Maschka, Laudatorin Carolin Jost, Reinhard Schmid und Bürgermeister Georg Bruckner. (Foto: Wittenzellner)

  Viechtach. Mit der Eröffnung der Ausstellung „Verborgene Welten“ im Alten Rathaus wurde Viechtacher Kunstinteressierten nach der Vernissage „Günther Götte“ ein zweiter künstlerischer Höhepunkt innerhalb von zwei Tagen geboten. Reinhard Schmid und Michael Maschka präsentierten im „Doppelpack“ ihre Werke, die dem Surrealismus bzw. einem fantastischen Realismus zugeordnet werden.

Zuvor bereits waren „20 Jahre Schätze für die Ewigkeit“ in den Gewölben der Geheimnisse gewürdigt worden (siehe Bericht S. 34), wobei Fritz Albrecht die Festrede hielt und Künstler Reinhard Schmid im Plauderton, doch mit fundierten Kenntnissen zu Geschichte, Mythologie und Religion, sein monumentales Glaskunstwerk zu den 22 Tarotkarten erläuterte. Anschließend zogen die Gäste hinauf ins Alte Rathaus.

Bürgermeister Georg Bruckner begrüßte dort überwältigend viele Gäste aus allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens, die zum Teil weite Anreisen hinter sich hatten. Sein besonderer Gruß galt den beiden Künstlern Michael Maschka und Reinhard Schmid, sowie Laudatorin Carolin Jost, Art Management der Hypo Vereinsbank München, Rudi Schmid, Vater von Reinhard, und selbst mehrfach ausgezeichneter Glaskünstler.

„Ungewöhnliche Zusammenstellung“

Die Kunst in Viechtach zu fördern, habe er sich auf die Fahne geschrieben, meinte Bruckner, und er suche auch gern das Gespräch mit Künstlern. Die Arbeit von Vater und Sohn Schmid locke alljährlich viele Gäste in das Städtchen am Regen. Dafür gebühre den beiden Dank. Bruckner bewunderte den Ideenreichtum der ausstellenden Künstler Maschka und Schmid, die beide die Richtung eines fantastischen Realismus pflegten, wobei jedoch jeder seine eigene Sprache einbringe.

Festrednerin Carolin Jost zeigte sich fasziniert von den Werken in der Ausstellung „Verborgene Welten“, aber auch von den Künstlern selbst. Bei beiden sei der Surrealismus und phantastische Realismus Salvador Dalís eingebunden, damit eine ungewöhnliche Zusammenstellung vertrauter Welten: „Beide befassen sich mit Welten, die unsichtbar und vergessen sind.“ Eine visuelle Verbindung sei offensichtlich. Bei beiden Künstlern verblüffe der Perfektionismus und die akribische Ausführung, auch die Geduld und Beharrlichkeit, ein Werk über lange Zeit zu Ende zu bringen. „Mit solch aufwendiger, diffiziler Arbeit kann man natürlich keine Massenproduktionen herstellen, nur hochwertige Kunstwerke“, betonte Festrednerin Jost.

Der Mythos spiele bei beiden Künstlern eine große Rolle. „Ich möchte die geistigen Realitäten, die sich im Mythos manifestieren, zu einem sinnlichen Erlebnis werden lassen“, sagt Maschka selbst. Dies brauche Zeit. „Zeit spielt eine große Rolle bei Maschka“, versicherte Carolin Jost, um schwergewichtige Sagen in unsere leichte Zeit zu versetzen, um alte Sagen oder einen alten Mythos weiterzuentwickeln. Ein Beispiel dafür sei das Gemälde „Ariadnes Verwandlung“, das nicht nur die historische Sage abbilden will, sondern Aufruf an den Betrachter bedeutet, den eigenen Faden in seinem Lebenslabyrinth zu suchen.

Der in Nördlingen lebende Künstler Maschka konnte als Vertreter des Phantastischen Realismus bereits bei zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland sein Können als Maler, Grafiker und Bildhauer unter Beweis stellen. Seit 2001 ist er Gründungsmitglied der „Labyrinthe - Gesellschaft für Phantastische und visionäre Künste“ mit Sitz in München und Rom.

„Die Gegensätze ziehen ihn an“, begann Carolin Jost ihre Laudatio auf Künstler Schmid: Zehn Jahre in Chicago, dann zurück in die Heimat. „Gegensätze“ auch in der Hinterglastechnik verdeutlicht, die Reinhard Schmid in den letzten 20 Jahren als Bleistiftzeichnung, in Aquarellfarben hinter Glas perfektionierte. Man bemalt das Glas von hinten und betrachtet es von vorne. „Damit wird der Standpunkt von Gegensätzen verdeutlicht.“ Sein „Agnes-Bernauer-Thema“ erfuhr im aktuellen Bild eine unheimliche Abstraktion zur Darstellung von 1988.

„Das Thema der Gegensätzlichkeiten setzt sich fort in der Darstellung Mensch-Maschine, Weiblichkeit-Technik, bedingt durch ein von jeher großes Interesse des Künstlers Schmid an Maschinen“, erläuterte Jost weiter. So fuhr Reinhard Schmid mehrere Jahre auf einem U-Boot zur See, bevor er sich der Glasmalerei zuwandte, in die ihn neben einer klassischen Ausbildung sein Vater Rudolf Schmid mit neuen, von ihm erfundenen Techniken einführte.

Reinhard Schmids Bilder finden sich in privaten Sammlungen in Europa, den USA und Japan. Neben seiner eigenen Galerie, die er seit 1990 besitzt, arbeitet er mit Galerien in Deutschland, Dänemark, den Niederlanden und Frankreich zusammen und ist Mitglied der Gruppe „Dalís Erben“. 2007 begann Reinhard Schmid mit den Vorarbeiten zur „Venusmaschine“, das seine Bilder in die dritte Dimension erweitern wird.

Die Gäste der Ausstellung, die von Karen Widmann organisiert wurde, standen noch lange zur Diskussion zusammen, genossen die Musik des Duos „Sven Ochsenbauer - Toni Nachreiner“ und stärkten sich am Buffet.

Die Ausstellung ist bis 11. Januar 2008 im Alten Rathaus zu sehen. Weitere Informationen bei der Tourist-Info, www.viechtach.de.

ewi

 

  Michael Maschka vor seinem Gemälde „Reise zu den Kristallbergen“, für das er 2007 einen französischen Kunstpreis erhielt.

 

„Erstbesteigung“ heißt dieses Bild von Reinhard Schmid.